Lissabon – eine Stadt zum verlieben

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Meine Reise hat mich in die portugiesische Hauptstadt Lissabon geführt und bei der Frage, ob ich denn schon einmal hier war, konnte ich nur sagen, bisher bin ich am Flughafen nur umgestiegen oder bin vom Flughafen zur Agave und nach Alentejo gereist. Es bestand aber bei mir schon immer der Wunsch, endlich mal Lissabon zu besuchen. Mir wurde gesagt, „du wirst es lieben“ und genau so ist es, die Stadt hat mich fasziniert, leider war unser Besuch zu kurz.

Blick vom Triumphbogen 10

Die Stadt Lissabon steigt stufenförmig vom Ufer des Tejos an mehreren Hügeln empor, sie liegt auf sieben Hügeln, es geht eigentlich immer Bergauf und Bergab. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet erreicht 226 Meter. Lissabon befindet sich auf der Iberischen Halbinsel, an einer Bucht am nördlichen Ufer der Flussmündung des Tejos im äußersten Südwesten Europas an der Atlantikküste.

Mich hat im November das milde Klima überrascht, ja in Lissabon scheint an 300 Tagen im Jahr die Sonne. Regelmäßig legen die großen Kreuzfahrtschiffe im Hafen an und die Passagiere strömen in die Stadt, sie müssen nicht erst fahren, sondern können zu Fuß die Highlights der Stadt erkunden. Sie kommen direkt im Herzen der Stadt an, in unmittelbarer Nähe zum historischen Stadtzentrum. Die Altstadt Baixa und die Einkaufsstraße Rua Augusta halten Überraschungen für modische Shopping-Fans und Portugals „coolste“ Stadt bereit. In der Mitte der Straße und den Nebenstraßen kann man überall sitzen und lecker Essen und trinken.

Einen besonders schönen Blick auf die Altstadt Baixa, die Kathedrale und die Burg Castelo de São Jorge, sowie den Fluss Tejo und die Schiffe hat man vom Dach des Triumphbogen Arco da Rua Augusta. Man kann unter dem Triumphbogen nicht nur hindurch laufen, sondern auch noch oben steigen. So haben auch wir uns einen ersten Überblick über die Metropole verschafft. Der Triumphbogen befindet sich am südlichen Ende der Baixa mit der Einkaufsstraße Rua Augusta und den Platz Praça do Comércio.

Blick vom Triumphbogen 9

Bei herrlichen Sonnenschein konnten wir den Blick schweifen lassen und ihn mit der Kamera festhalten. Ein besonders schönes Bild ist mir bei der Ausfahrt eines Kreuzfahrtschiffes gelungen. Es sah aus, als ob das Schiff zwischen den Zehen der überdimensionalen Figur auf dem Triumphbogen fährt, doch sehen Sie selbst.

Blick vom Triumphbogen 11

Die begehbare Aussichtsplattform des Triumphbogens Arco da Rua Augusta kann täglich von 09.00 bis 19.00 Uhr mit einem Aufzug und einer kleinen Wendeltreppe erstiegen werden. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, Kinder bis fünf Jahre können kostenfrei auf den Triumphbogen.

Platz des Handels 3

Das heutige Stadtbild von Lissabon wurde durch Baumaßnahmen des 18. Jahrhunderts geprägt. Die Altstadt Baixa ist das Zentrum von Lissabon, die durch ihre Fliesenfassaden und mittelalterlichen, engen Gassen besticht.

Platz des Handels 5

Die Reiterstatue auf der Mitte des Platzes Praça do Comércio (Platz des Handels) am Hauptstadtfluss Tejo stellt José I. dar. Der Platz gehört neben dem Rossio und Praca da Figueira zu den drei wichtigsten Plätzen. 1755 tobte im innerstädtischen Bereich von Lissabon ein verheerendes Erdbeben und dieser Bereich wurde neu aufgebaut. Am südlichen Ende der Platzes befindet sich der Tejo-Fährterminal Terreiro do Paco und der U-Bahnhof Terreiro do Paco.

Brücke 25. April im Nebel

Man sagt der Herbst sei eine der schönsten und angenehmsten Jahreszeiten, um Lissabon zu besuchen. Egal ob am Tag oder am Abend, die Stadt begeistert einfach. Am Morgen war zum Beispiel die riesen große Brücke ‘des 25. April’ über den Tejo und die Statue in leichten Nebel gehüllt, ein mystisches Bild. Die Brücke, auch bekannt als Brücke über den Tejo wurde 1966 mit dem Namen ‘Salazar-Brücke’, nach dem Diktator, der sie gebaut hatte, eingeweiht. Später wurde sie zur Erinnerung an die ‘Nelken-Revolution’ – der Tag der ‘Revolution ohne Blutvergießen’ – vom 25. April 1974 umbenannt. . In der ‘Nelken-Revolution’ hatten die Soldaten Nelken in die Mündungen ihrer Gewehre gesteckt, als sie die Revolution gegen die längste Diktatur der Welt führten.

Diese Hängebrücke ist dem Aussehen nach der Golden Gate Brücke in San Francisco sehr ähnlich. Die 2278 m lange Brücke beginnt an einem hohen Punkt über Alcântara und endet bei Almada am südlichen Ufer des Flusses. Auf der Seite von Almada befindet sich das hoch aufragende Denkmal vom ‘Cristo Rei’, das den Tejo überschaut, es erinnert an das des ‘Redentor’ in Brasilien. Ein Aufzug bringt die Gäste auf die Plattform des Denkmals in 82 m Höhe. Von hier haben Sie eine herrliche Aussicht über die Stadt und den Fluss.

Flussufer Tejo

Am spiegelt sich das Abendlicht im Fluss und die vielen Lichter der Stadt faszinieren einfach. Überall duftet es nach gerösteten Kastanien, die sind einfach ein Genuss und für 2,50 € noch warm zu haben, da kann man einfach nicht wiederstehen.

Fahrt mit Strassenbahn 5

Ein ganz besonderes Erlebnis ist eine Stadtrundfahrt mit der altmodischen Straßenbahn, der Hills Tramcar Tour. Mit der Straßenbahn geht es durch die Hügel von Lissabon vorbei an den historischen Vierteln. Wir sind mit der roten Bahn gefahren und gegenüber dem Triumphbogen gestartet. Mit Kopfhörern ausgestattet kann man sich durch die Stadt in der Heimatsprache führen lassen. Die Straßenbahn schlängelt sich durch die engen Gassen über Kopfsteinpflasterstraßen hoch und wieder runter.

Teilweise sind die Straßen so eng, dass nicht einmal ein Auto neben ihr fahren kann, diese müssen ausweichen und das heißt eventuell ewig rückwärts den Berg hinauf, für uns etwas schwer vorstellbar. Immer wieder hält sie an den Haltestellen an und so kann man aussteigen und später wieder zusteigen.

Fahrt mit Strassenbahn

Die Straßenbahn Lissabon existiert seit 1873 und wurde zunächst als Pferdestraßenbahn eröffnet und wird seit 1901 elektrisch betrieben. Die Gleise der Bahnen haben eine Spurweite von 900 Millimetern und sind wegen des historischen Fahrzeugparks und der reizvollen Streckenführung mit steilen Abschnitten und engen Kurven durch die schmalen Gassen besonders bei Touristen beliebt. Das Netz ist heute noch 25 km lang. Der Normalpreis für eine einfache Fahrt waren 2,85 € – am besten ein Tagesticket für Tram & Metro für 6 € kaufen, dann kann man 24 Stunden lang mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt nutzen.

Lebendige Geschichte im „Lisboa Story Centre“ erleben

Museum Lisboa Story Centre 5

Begleitet mich in die interaktive Ausstellung und erleben Sie eine virtuelle Reise in die Vergangenheit Lissabons – von der Entstehung bis zur Gegenwart. Eine spannende, virtuelle Reise in die Vergangenheit Lissabons erleben Besucher im „Lisboa Story Center“ am Platz „Praça do Comércio“ im Zentrum der Stadt. Der virtuelle Ausflug beginnt in der Vorgeschichte des großen Bebens von 1755, durchläuft die Zerstörung der Stadt und endet im Szenario der Verwüstung und im Leid der Bewohner, dabei können Groß und Klein das Erdbeben von 1755 „nacherleben“.

Museum Lisboa Story Centre 4

Man erfährt anhand eines Modells, wie die Stadt vor dem großen Erdstoß ausgesehen hat und in einem eigenen Bereich alles über den Wiederaufbau Lissabons nach den Plänen des damaligen Premierministers und Stadtplaners Marquês de Pombal. Jede Epoche wird in einem eigenen Bereich präsentiert und von Audio- und Videobeiträgen begleitet. Der Rundgang dauert eine Stunde.

Besuchern steht hierfür ein Audioguide in neun verschiedenen Sprachen zur Verfügung – auch auf Deutsch. Eine kindgerechte Audioführung ist ebenfalls erhältlich. Das Lisboa Story Centre ist ab 1. Januar 2016 wieder täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr geöffnet (letzter Eintritt um 19 Uhr). Der Eintritt kostet 7 Euro pro Person, für Kinder von sechs bis 15 Jahren 3 Euro. Familien (2 Erwachsene und 2 Kinder) zahlen 18 Euro.

Kulinarische Höhepunkte

Lissabon 9

Für den Abend ist das Viertel Bairro Alto in der Oberstadt ein absoluter Geheimtipp. In den vielen schmalen Gässchen reihen sich mehr als einhundert kleine Bars, Cafés und Kneipen aneinander. In den traditionellen Lokalen wird die berühmte Fado-Musik – Klagelieder gespielt. Diese konnten wir auch live bei unserem Abendessen genießen. Bei gutem Wetter und insbesondere an den Wochenenden verlagert sich das Treiben auf die Straßen, dann genießen Einheimische und Touristen die stimmungsvolle Atmosphäre unter freiem Himmel.

Restaurant “Travessa do Fado”

Essen im Museum 4

Wir haben typisch portugiesische Köstlichkeiten zu Beispiel im Restaurant „Travessa do Fado“ am Fado-Museum, im Herzen der Alfama genossen. Das Restaurant wurde im Juli 2012 eröffnet und gilt als eines der besten in der Stadt. Unsere Köstlichkeiten bestanden zum größten Teil auf frischen Meeresgerichten, getreu der portugiesischen kulinarischen Tradition, einfach lecker.

Essen im Museum 5

Sie können während Ihres Mittag- oder Abendessens traditionelle Fado-Musik genießen, man versteht zwar den Text nicht, aber der Gesang gefällt einfach.

Fado-Musik 1

“Mercado de Campo de Ourique” – die Markthalle

Ein weiteres kulinarisches Highlight ist es, in der Markthalle „Mercado“ zu speisen. Hier kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes durch die kulinarischen Köstlichkeiten Portugals durchessen. Es ist eine richtige Markthalle, Fischmarkt, in der man frische Waren kaufen kann. Die Markthalle wurde bereits 1892 als wichtiger Markt in Lissabon eröffnet.

In Restaurantbereich der Markthalle mischen sich Stände von Spitzenköchen mit verschiedenen Marken der lokalen Produkte und so reicht das Angebot die von Meeresfrüchten bis hin zu Steak-Sandwiches, Hamburger, Sushi und Eis und vielen anderen Spezialitäten. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre und man wird von den köstlichen Speisen total überrascht.

Der Restaurantbereich mit seinen langen Tischen eröffnete im Mai 2014 und hat sich zu einem empfehlenswerten, kulinarischen Ziel der Stadt entwickelt. Auch wenn die Marktstände längst geschlossen sind, können Sie hier noch lecker essen. Um viel probieren zu können, wurden uns verschiedene Speisen in der Mitte des Tisches aufgebaut und somit erhielten wir eine tolle Palette von kulinarischen Köstlichkeiten und konnten viele kleine Leckereien zu probieren. Die Vielseitigkeit und Qualität der angebotenen Speisen war überwältigend. Sie ist Sonntag bis Mittwoch, täglich von 10.00 Uhr bis Mitternacht und von Donnerstag bis Samstag 10.00 bis 02.00 Uhr geöffnet.

Ein liegt ein süßer Duft in der Lust

Pastéis de Belém 11

Pastéis de Belém 8

Zu den Spezialitäten von Lissabon gehören das Pastéis de Nata oder Pastéis de Belém – die Puddingtörtchen. Im Stadtviertel Belém liegt ein Aroma von Sahne und Zimt in der Luft, es zählt zu einem der „heiligen“ Orte der weltweiten Konditoreikunst. Die Cremetörtchen bestehen aus Kuchen- oder Blätterteig, der in Förmchen gepresst wird, diese werden mit cremigem Vanillepudding gefüllt und mit Zimt und Puderzucker bestäubt.

Pastéis de Belém 7

Diese wurden vermutlich bereits vor dem 18. Jahrhundert von Mönchen des Hieronymus-Klosters in dem Lissabonner Stadtteil Santa Maria de Belém hergestellt. Im Jahr 1837 beschlossen die Mönche diese Delikatessen zu produzieren und an die Lissabonner zu verkaufen. Das Originalrezept kennen nur wenige Pâtissiers: Also war es auch für uns ein Muss das Stadtviertel Belém zu besuchen und bei einem Spaziergang die beste Caféterie zu besuchen und die Törtchen zu probieren.

Die einzige und wahrhaftige ist die Fábrica dos Pastéis de Belém. Den ganzen Tag lang, an jedem Tag des Jahres, werden hier circa 10 Tausend Pastéis hergestellt, per Hand, und frisch aus dem Ofen zum Verzehr bereit serviert. Sie sind auch ein tolles Mitbringsel in tollen kleinen 6-er Kartons für die daheim Gebliebenen.

Überall in der Stadt kann man immer wieder die berühmten, wundervoll lasierten Kacheln –„Azulejos“ an den Hauswänden entdecken. Diese erzählen viel über die bewegte Geschichte der Stadt. So kann man zum Beispiel im Kloster ‘São Vicente de Fora’ eine großartige Wandtafel, die die Eroberung von Lissabon darstellt, bewundern. Die Azulejos können Sie in Museen, Pavillons, U-Bahn-Stationen, Lissabons Meereskundemuseum und Palästen entdecken. Ich bin von diesen Kunstwerken immer wieder fasziniert.

Blick vom Triumphbogen 17

Die Stadt Lissabon schlängelt sich an dem Flussufer des Tejos entlang und das Ufer ist ideal für Spaziergänge, für den Laufsport oder Radausflüge. Lissabon gilt in Europa als eines der beliebtesten Ziele für Städtereisen. Taxi-Voucher und der Lisboa Card auch noch besonders leicht, die Stadt zu erkunden. Um Besuchern schon die Ankunft angenehm zu gestalten, bietet Turismo de Lisboa spezielle Taxi-Voucher an. Die Gutscheine sind allen Tourismusinformationen in der Ankunftshalle des Flughafens erhältlich und garantieren Reisenden einen Festpreis. Egal ob ins Stadtzentrum oder in die Region, das Taxi bringt die Gäste an das vereinbarte Ziel – unangenehme Preisüberraschungen sind ausgeschlossen. Mit der Lisboa Card ist der Eintrittin 25 Sehenswürdigkeiten und Museen Lissabon und der umliegenden Region komplett kostenfrei, wie beispielsweise in den Turm „Torre de Belém”, ins Hieronymus-Kloster und auch in den Nationalpalast von Mafra. Es können alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos genutzt werden. In zahlreichen Attraktionen gibt es mit der Lisboa Card bis zu 50 Prozent Rabatt. Die Lisboa Card ist als 24, 48 oder 72 Stunden-Karte erhältlich und somit ideal für Wochenendausflüge und Kurzurlauber. Erwachsene zahlen ab 18,50 Euro (24 Stunden), Kinder von 4 bis 15 Jahren ab 11,50 Euro.

Einkaufsstrasse 1

Ich bedanke mich bei dem Turismo de Lisboa und besonders bei Doris Palito Schneider von Global Communication Experts GmbH für die tolle Organisation, die mir die Recherche in Lissabon ermöglichten.

Fotos Gabriele Wilms

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Gabriele Wilms
Über Gabriele Wilms 778 Artikel
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

2 Kommentare

  1. Okay, damit ist meine Liste an Orten, wo ich gerne einmal hinmöchte, um ein Element erweitert.
    Lissabon sieht ja total schön aus, im Frühling und bei Sonnenschein wahrscheinlich noch sehr viel mehr. Und die Bilder vom Essen im zweiten Teil des Artikels, die geben mir dann den Rest: da muss ich hin!

    Vielen Dank für die Inspiration und die schönen Bilder.
    Liebe Grüße, Heike

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