Shanghai – Faszination aus Tradition und Moderne

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Die Millionenmetropole Shanghai hat mich total fasziniert, auf der einen Seite die Wolkenkratzer, wie zum Beispiel der Shanghai Tower, die den Fortschritt Chinas symbolisieren und dann die Altstadt, das traditionelle China.

Die Stadt ist so lebendig, betont modern, voller Kontraste zwischen Ost und West, Tradition und Moderne. Wir haben die verschiedenen Facetten der Stadt erlebt. Zum Einen das Moderne, den Boulevard, die Haupteinkaufsstraße mit unzähligen Kaufhäusern, Läden von Noble-Marken im Centrum. Der Name der Stadt –Shanghai- setzt sich im Chinesischen aus 上 (shàng) „auf“, „hoch gelegen“, „oberhalb platziert“ und 海 (hǎi) „Meer“ zusammen, also wörtlich übersetzt „[Stadt] über dem Meer“. Umgangssprachlich wird sie auch „Tor zur Welt“, „Paris des Ostens“ (東方巴黎 / 东方巴黎, Dōngfāng Bālí), „Drachenkopf-Metropole“ (龍頭 / 龙头, Lóngtóu) oder „Perle des Orients“ (東方明珠 / 东方明珠, Dōngfāng Míngzhū) genannt.

Shanghai上海 liegt im Mündungsgebiet des Jangtsekiang am Huangpu-Fluss und ist, wie keine andere Stadt, Symbol des neuen Chinas. Ein China, das nicht in der kaiserlichen Tradition verharrte, sondern in vielerlei Hinsicht nach vorne schaut. Es ist die Stadt der chinesischen Arbeiterschaft und Zeugnis der Umbruchzeit nach dem Ende der letzten Kaiserdynastie. Als im 19. Jahrhundert Ausländer in Scharen nach China kamen, legten sie zunächst in Shanghai an. Die Geschichte ist also nicht von ausländischen Einflüssen zu lösen. Durch die Vormachtstellung vieler Kolonialmächte in Shanghai war es auch vielen chinesischen Intellektuellen möglich, sich kritisch einzubringen und den gesellschaftlichen Diskurs maßgeblich zu beeinflussen.

Das Central Hotel Shanghai, indem wir während unseres Aufenthaltes wohnten, befand sich mitten im pulsierenden Centrum und wir konnten bequem die Stadt zu Fuß erkunden. Das luxuriöse Hotel verfügt über 280 Gästezimmer und Suiten und besticht durch seinen, von weiten sichtbaren, Wohnturm, der es unverwechselbar macht.


Skyline bei Nacht

Am Abend ist Shanghai, die Skyline von Pudong wunderbar beleuchtet, ein Erlebnis. Deshalb sind wir auf die Terrasse der Bar Rouge, Bund 18, um dieses Schauspiel in voller Schönheit zu genießen und für unsere Eindrücke, die ich hier erzählen möchte mit der Kamera festzuhalten. Man muss wissen, um .22.00 Uhr wird die wunderschöne Beleuchtung aus Sparmaßnahmen abgeschaltet.

Besuch des Shanghai Towers

Am nächsten Tag ging es als Erstes auf das höchste Gebäude in China, dem dritthöchsten Gebäude der Welt – dem Shanghai Tower, auf Chinesisch 上海中心大厦. Der extravagante Wolkenkratzer im Bezirk Pudong hat eine Gesamthöhe von 632 Meter, 128 Etagen und fünf Etagen unter der Erde, 106 Aufzüge bringen Sie in nur wenigen Sekunden in die gewünschte Etage.

Im Sommer 2015 wurde der Shanghai Tower fertig gestellt und macht nun dem höchsten Gebäude der Welt dem Burj Khalifa in Dubai mit 828 Metern Höhe Kongruenz. Seit März 2016 darf man offiziell auf die Aussichtsplattform auf 561 m, in der 121. Etage, die wir auch besucht hatten. Diese ist höher als die auf dem Burj Khalifa mit 555,70 m. Extrem ist die Arbeit der Fensterputzer, die das Gebäude von außen putzen, zwei konnten wir bei ihren atemberaubenden Arbeit, nur am Seil hängend, beobachten.

Im Eingangsbereich läuft ein toller Videofilm auf Breitwand, der die Entstehungsgeschichte von Shanghai im Zeitraffer zeigt, damit kann man sich die Wartezeit vertreiben. In gerade mal 8 Sekunden hatten wir mit dem Fahrstuhl die 121. Etage erreicht und dann bot sich ein gigantischer Rundumblick auf Shanghai von oben, einfach überwältigend. Man konnte sich kaum los reisen, immer wieder hatten wir etwas Neues entdeckt, ein echt tolles Erlebnis, an das ich immer wieder gern zurück denke.

Fensterputzer am Shanghai Tower

Wieder unten angekommen kommt man sich so winzig unter den gigantischen Riesen vor. Allein ein Foto zu machen, um selbst mit de, ganzen Shanghai Tower im Hintergrund erforderte einiges an Geschick, meine Kollegin lag mir zu Füßen und hat es geschafft.

Die Altstadt – der krasse Gegensatz

Die Altstadt liegt im Süden des heutigen Shanghais und wurde früher auch „Chinesenstadt“ genannt und war von einer 8m hohen und 4,5 km langen Stadtmauer umgeben, die Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen wurden. Sie ist der krasse Gegensatz zu dem modernen Shanghai mit all seinen Wolkenkratzern, man fühlt sich ein bisschen in frühere Zeiten versetzt.

Das typische Bild sind heute viele kleine verwinkelte Straßen und Gassen mit den Holzhäusern im chinesischen Stil. Es ist schon kurios, wenn man in der Altstadt ist und im Hintergrund die Skyline von Shanghai sieht. In den vielen kleinen Geschäften, ehemaliger Privathäuser, einem richtigen Basar-Viertel kann man heute Handwerkserzeugnisse, Snacks, Kunst, Kleidung Porzellan-Gefäße Tee und Souvenirs erwerben. Gern hätte ich da etwas gebummelt und gestöbert, leider hat uns die Zeit gefehlt. Viele Restaurants, Imbissbuden und Teehäuser bieten chinesisches Essen und chinesischen Tee.

Das Zentrum der Altstadt befindet sich heute um den berühmten Yu Garten, der auch Yuyuan Garden genannt wird, und der City God Temple. Man muss unbedingt über die große, berühmte Zick Zack Brücke das Hu Xin Ting-Teehaus gehen. Die Brücke wurde als Zick Zack gebaut, um zu verhindern, dass böse Geister darüber gehen, denn man war der Meinung, die können nur geradeaus laufen.

Yu-Garten

Der Yu-Garten ist als kleiner Park angelegt, dieser wurde im 16. Jahrhundert von einem hohen Beamten errichtet. Der „Garten der Zufriedenheit“, wie der Yu Yuan auch genannt wird, wurde um 1950 herum restauriert und ist eine zauberhafte Oase im Trubel der Altstadt. Er ist eines der schönsten Beispiele der traditionellen chinesischen Gartenbaukunst. Die Gesamtfläche beträgt etwa 2 Hektar und mehr als 40 Bauten im klassischen Design des Suzhou-Stils begeistern die Besucher

Des Garten ist in sechs Bereiche unterteilt, wie der felsige Steingarten und den traumhaft schönen Lotusblumenteich. Leider war die Blütezeit vorbei, ich habe aber noch eine blühende Lotusblüte entdeckt, einfach wunderschön. Es muss ein Traum sein, wenn der ganze Teich in ein Blütenmeer von Lotusblüten getaucht ist.

Lotosblüte

Verweilen Sie in einer der kleinen Pagode, nehmen auf kleinen Mauern Platz und lassen die Atmosphäre des Parks auf sich wirken. Immer wieder ändert sich der Blickwinkel, ob man über eine der vielen Brücken oder durch einen Mauerdurchgang geht, man entdeckt ein neues Highlight.

Sehenswert in der wunderschönen Gartenanlage sind die große Xiaotayuan Moschee, verschiedene Gartenpavillons oder die ehrwürdige Residenz von Sun Yat-sen.

Teezeremonie im Teehaus Huxinting

Im berühmten Teehaus Huxinting in der Mitte der Altstadt, was über 200 Jahre alt ist und schön saniert wurde, durften wir an einer echten chinesischen Teezeremonie teilnehmen und somit einen kleinen Einblick in die chinesische Teekultur erhalten. Selbst die englische Queen Elizabeth hat hier schon ihren Tee eingenommen. Wir haben verschiedene Tees probiert, dabei hat uns die Mitarbeiterin genau erklärt, wie man den Tee richtig zubereitet und trinkt.

Am Interessantesten war der Chrysanthemen-Tee ( chinesisch 菊花茶 ), dabei werden die getrockneten Blüten der Garten-Chrysanthemen oder Herbst-Chrysanthemen aufgebrüht und blühen regelrecht auf. Er ist der beliebteste Tee in China und schmeckt echt gut.

Ein Muss ist das Probieren der leckere Teigtaschen, die sogenannten Jaoizi. Auch wir haben diese chinesischen Leckerbissen in einem Restaurant in der Altstadt probiert.

Fahrt auf dem Fluss und Uferpromenade The Bund

Ein Highlight war die Fahrt auf dem riesen großen Huangpu-Fluss. Der Schiffsanleger liegt an der bekannten Uferpromenade The Bund. Es ging in langsamer Fahrt ging quer über den Fluss, das Schiff hatte gewendet, um dann gemütlich an der Skyline des Bezirkes Pudong vorbei zu fahren. Somit konnten wir uns in aller Ruhe die Wolkenkratzer betrachten, ich war einfach so fasziniert und konnte den Blick kaum losreißen. Dann wendete das Schiff wieder und wir fuhren am anderen Flussufer, der Uferpromenade The Bund, was nicht wenigen interessant war.

Der Fluss Huangpu ist 113 Kilometer lang, zwischen 300 und 700 Meter breit, im Durchschnitt 360 Meter und teilt die Stadt in zwei Hälften, in Puxi und Pudong. Der eisfreie Fluss ist die Hauptwasserstraße Shanghais.

Schifffahrt
The Bund

Danach ging es zu Fuß die lange Uferpromenade entlang. Das westlichen Ufer des Huangpu-Flusses trägt den international bekannten englischen Name The Bund. Hier ist alles so lebendig, die Menschen voller Lebensfreude. Ständig lassen sie sich vor dem tollen Fotomotiv der der Skyline von Pudong fotografieren. Es ist einfach lustig und schön die Menschen zu beobachten. Die Uferpromenade wurde in Vorbereitung der Expo 2010 neugestaltet und von 1,5 Kilometer auf 2,6 Kilometer verlängert.

Am Abend hatten wir das Vergnügen eine Akrobatik – Vorstellung zu besuchen. Die Chinesen sind ja berühmt für ihre Akrobatik, aber diese Show hat all meine Phantasien übertroffen. Jonglier Kunst gepaart mit Tradition, Akrobatik in Meisterklasse und Motorräder in der Kugel. Vielleicht können meine Fotos diese Kunst etwas näher bringen.

Fazit: China und besonders Shanghai ist immer eine Reise wert. Was mir besonders aufgefallen ist, sind die netten Menschen und in all den Millionen-Metropolen die absolute Sauberkeit. Ständig sieht man jemand putzen, es liegt kein Schmutz auf Gehwegen, Straßen und Plätzen, im Vergleich zu manchen Orten in Deutschland bewundernswert. Ich hatte bei meiner Reise noch Hangzhou und Suzhou besucht, darüber werde ich in späteren Artikeln berichten. Das Einzige was mich gestört hatte, sind die Hohen Kosten (123 €) für das Visum nach China, es wird in einem Service-Center, bei mir war es in München, beantragt und dauert rund 5 Tage.

Ich danke dem Fremdenverkehrsamt China und besonders Christine von der Agentur one billion voices für die Unterstützung.

Fotos Gabriele Wilms

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Gabriele Wilms
Über Gabriele Wilms 778 Artikel
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

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